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Ernährungsminister Schmidt dringt auf rasches Tabak-Werbeverbot

Archivmeldung vom 18.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Klaus-Uwe Pacyna / pixelio.de
Bild: Klaus-Uwe Pacyna / pixelio.de

Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU) hat den Bundestag dazu aufgerufen, den Widerstand gegen das von der Regierung beschlossene Tabak-Werbeverbot aufzugeben. "Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem Tabakwerbung im Außenbereich noch erlaubt ist", sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir haben über 120.000 Tabak-Tote im Jahr und immense gesundheitliche Folgekosten des Rauchens."

Der Gesetzentwurf liege im Bundestag, so Schmidt: "Ich fordere alle Fraktionen auf, sich noch vor der Bundestagswahl darauf zu verständigen." Tabakwerbung erzeuge Sucht, betonte Schmidt. "Da gibt es für mich auch keinen Unterschied zwischen Tabak und Cannabis." Zum Schutz gerade von Jugendlichen müsse klare Kante gezeigt werden.

Im Übrigen sei das Tabak-Werbeverbot völkerrechtlich vereinbart. Der Gesetzentwurf, den das Kabinett schon im April 2016 beschlossen hat, ist bisher im Bundestag nicht zur Abstimmung gekommen. Grund ist der Widerstand vor allem in Teilen der Unionsfraktion. Zu den Kritikern gehört unter anderem der Parlamentarische Geschäftsführer Michael Grosse-Brömer.

Dem Entwurf zufolge soll von 2020 an die Werbung auf Plakaten und Litfaßsäulen verboten werden – auch für E-Zigaretten. Im Kino soll die Reklame ebenfalls deutlich eingeschränkt werden: Nur noch bei Filmen, die für Zuschauer ab 18 Jahren freigegeben sind, sollen Tabakfirmen werben dürfen. Verboten wäre mit der Verabschiedung des Entwurfs auch das kostenlose Verteilen von Zigaretten, Tabak zum Selbstdrehen und für Wasserpfeifen, zum Beispiel auf Festivals.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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