Kretschmer kritisiert CDU-Wahlkampf
Archivmeldung vom 01.06.2019
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Freigeschaltet durch André OttSachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat den Europawahlkampf der Parteiführung um CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer scharf kritisiert und für den anstehenden Landtagswahlkampf im Freistaat ein Ende der Koalitionsstreitigkeiten in Berlin verlangt.
"Dass wir beim Europawahl-Ergebnis geschwächelt haben, hängt auch an einem inhaltsleeren Wahlkampf. Den Populisten wurde zu viel Raum gelassen. Das werden wir in Sachsen beim Landtagswahlkampf ändern", sagte Kretschmer der "Welt".
"Die Union muss sich gegen die politische Hysterie stemmen, die um sich greift", forderte Kretschmer. "Die einen tun so, als würde Deutschland morgen wegen des Klimawandels untergehen, die anderen beschwören den Untergang des Abendlandes. Beides ist übertrieben."
Für seinen sächsischen Landtagswahlkampf wäre es "hilfreich, wenn der Dauerstreit in der Bundesregierung aufhören würde", so Kretschmer.
"Das geht den Menschen auf die Nerven. Die Enttäuschung über die große Koalition ist groß, und ich teile sie zu einem großen Teil. Das hat sich auch im Europawahlergebnis niedergeschlagen." Die Grünen attackierte der 44-jährige CDU-Politiker als "Verbotspartei". Es sei "absurd, wenn Grüne einen Klimanotstand ausrufen". Anstatt den Kompromiss zum Kohleausstieg zu verteidigen und zu begrüßen, werde von den Grünen nachgekartet: "Zu spät! Zu wenig! Früherer Ausstieg! Das überfordert die Leute."
Quelle: dts Nachrichtenagentur