SPD-Parteitag beschließt Wahlprogramm
Zum Abschluss des SPD-Bundesparteitags in Berlin haben die Sozialdemokraten am Samstag ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl beschlossen. Es wurde am Nachmittag einstimmig von allen anwesenden Delegierten gebilligt.
In dem 63-seitigen "Regierungsprogramm" legt die Partei Schwerpunkte auf
die Themen Investitionen sowie soziale Gerechtigkeit. Unter anderem
soll ein "Deutschlandfonds" geschaffen werden, der öffentliches und
privates Kapital mobilisiert. Er soll anfangs mit 100 Milliarden Euro
ausgestattet werden und auch "im bestehenden Rahmen der Schuldenregel
des Grundgesetzes" funktionieren. Zugleich fordert die SPD eine
allgemeine Reform der Schuldenregeln, sodass Investitionen nicht
behindert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt der Sozialdemokraten
ist eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro. Er müsse "spätestens ab
2026" bei diesem Wert liegen, wobei man sich "an den Empfehlungen der
europäischen Richtlinie" orientiere, heißt es im Wahlprogramm. Zugleich
will die Partei den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Lebensmittel von
sieben Prozent auf fünf Prozent senken.
Spitzen gegen die
Konkurrenz sind ebenfalls im Wahlprogramm vorhanden. So heißt es etwa,
dass die Konservativen "erreichte Fortschritte rückgängig machen" und
dort sparen wollten, wo es viele Bürger "persönlich trifft". Andere
setzten wiederum auf eine Politik, die Bürger "bevormundet". Die
"Populisten von rechts und links" gäben derweil "völlig falsche
Antworten". Ihr Geschäftsmodell sei es, die Gesellschaft zu spalten.
Der
nur knapp fünf Stunden lange Parteitag hatte am Samstag zunächst mit
der Kür von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten begonnen. Dabei versuchte
die Parteispitze vor allem, Geschlossenheit zu demonstrieren. Die Wahl
fand am Ende per offener Abstimmung statt, in der bis auf fünf
Delegierte alle für den Kanzler stimmten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur