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NRW-Verkehrsminister Groschek fordert regelmäßige Sehtests für Autofahrer

Archivmeldung vom 01.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Michael Groschek auf dem Festakt zur 100. Geburtstag der GAG Immobilien im Historischen Rathaus von Köln
Michael Groschek auf dem Festakt zur 100. Geburtstag der GAG Immobilien im Historischen Rathaus von Köln

Foto: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC-BY-SA-4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) fordert regelmäßige Sehtests für Autofahrer. "Begrüßen würde ich einen verpflichtenden Sehtest alle 15 Jahre in Verbindung mit der künftig notwendigen Erneuerung des Führerscheindokuments", sagte Groschek der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Aufzeichnungen der Landesverkehrswacht belegten, dass sich das Sehvermögen in allen Altersgruppen schnell verändern könne. Weil es derzeit für eine Pflicht zu Sehtests keine Mehrheit in der Verkehrsministerkonferenz gibt, appellierte Groschek an Autofahrer, freiwillig an Sehtests bei Augenärzten, Optikern oder Verkehrswachten teilzunehmen. Forderungen von Unfallforschern nach einem verpflichtenden "Führerschein-Check" für Senioren ab 75 lehnte Groschek ab. "Das käme einer Stigmatisierung gleich, weil Ältere statistisch im Verkehr nicht negativ auffallen - im Gegensatz zu Fahranfängern zwischen 18 und 24 Jahren."

Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass 70- bis 75-jährige Autofahrer, die an einem Unfall beteiligt waren, in 64 Prozent der Fälle Unfallverursacher waren. Bei den über 75-Jährigen wurde sogar drei von vier unfallbeteiligten Fahrern die Hauptschuld zugewiesen. Die Unfallforschung der deutschen Versicherungswirtschaft spricht sich deshalb für einen verpflichtenden Praxistest für alle Senioren ab 75 Jahren aus. Der Fahrlehrer soll eine Empfehlung aussprechen - ob der Senior seinen "Schein" abgibt, entscheidet er selbst.

NRW-Verkehrsminister Groschek lehnt pauschale Altersgrenzen aber ab und baut dagegen auf die Vernunft der Senioren. "Sehr oft helfen älteren Menschen auch ein paar Übungsstunden, damit sie sich im Straßenverkehr wieder sicherer bewegen können", sagte der Minister. "Ich setze darauf, dass die allermeisten ihre Fähigkeiten selbst einschätzen und sich im Zweifel nicht mehr hinters Steuer setzen." Nach Zahlen des NRW-Innenministeriums ist die Zahl der Unfälle älterer Autofahrer zwischen 2009 und 2013 um drei Prozent angestiegen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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