AfD-Chef hat keine Angst vor neuer CDU-Spitze
Archivmeldung vom 19.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttAfD-Chef Alexander Gauland sieht in einer neuen CDU-Spitze keine Bedrohung. In der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" sagte er in Richtung Friedrich Merz: "Wenn ich mir die Kandidaten so anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand, der jedes Jahr eine Million verdient und sagt, er gehört zur Mittelschicht, im Osten besonders gut ankommt." Außerdem sei Angela Merkel weiter Bundeskanzlerin. "Frau Kramp-Karrenbauer ist eine Frau, die das alles mitgemacht hat. Das ist die Fortsetzung von Angela Merkel mit einem anderen Namen. Also da habe ich noch keine Sorge."
Den Kandidaten Spahn sprach Gauland explizit nicht an. Zum Umgang mit den Auslandsspenden räumte Gauland ein: "Wir haben Fehler gemacht im Umgang, der Kreisverband hat Fehler gemacht im Umgang, und es hat etwas zu lange gedauert." Mit Alice Weidel persönlich habe das nichts zu tun. Man müsse sich darum kümmern, warum das so lange gedauert habe. Auf die Frage, ob es in der Partei bei solchen Summen kein Alarmsystem gebe, sagte Gauland: "Es gibt dieses Alarmsystem nicht. Man muss unter Umständen in der Tat darüber nachdenken. Das ist einer der Punkte, die wir aufarbeiten müssen."
Zu einer möglichen Beobachtung durch den Verfassungsschutz und zur Abgrenzung nach Rechts sagte Gauland: "Die Hausaufgaben machen wir die ganze Zeit. Wir haben eine interne Kommission eingesetzt, die sich das Ganze anschaut, da wo wirklich Einzelfälle überhaupt nicht gehen. Insofern ist das alles schon geschehen." Gauland sieht die Gefahr, dass der Verfassungsschutz politisch missbraucht werden könne: "Der Verfassungsschutz ist ja nicht geradezu unpolitisch." Ralf Stegner (SPD) und Kathrin Göring-Eckardt (Grüne) hätten vor kurzem erst wieder gefordert, die AfD solle beobachtet werden, sagte Gauland.
Quelle: dts Nachrichtenagentur