Lauterbach unterstützt Ärzte-Vorstoß zu assistiertem Suizid
Archivmeldung vom 12.05.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDen Vorstoß von 180 Medizinern für die Erlaubnis eines ärztlich assistierten Suizids unterstützt Karl Lauterbach, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD, ausdrücklich. "Viele Ärzte fühlen sich von ihrem Kammerpräsidenten bevormundet", sagte Lauterbach in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Der Protest gegen ihn scheint mir berechtigt zu sein."
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hatte vor Beginn des Ärztetages am Dienstag in Frankfurt am Main seine strikte Ablehnung einer ärztlichen Suizidhilfe bekräftigt. In der Ärzteschaft gebe es jedoch eine Meinungsvielfalt zu dem Thema, widersprach Lauterbach.
"Viele Ärzte wünschen sich für ihre Patienten einen rechtssicheren Rahmen für eine Sterbehilfe unter bestimmten Umständen und aus humanitären Gründen", sagte Lauterbach, selbst Mediziner. "Wäre ich praktizierender Arzt, würde ich mir auch eine Regelung dazu wünschen", fügte er hinzu.
Für die Ärzte wolle man nun eine Rechtsgrundlage schaffen, erklärte der SPD-Politiker. Zusammen mit dem CDU-Politiker Peter Hintze bereitet Lauterbach einen Gesetzentwurf vor, der den assistierten Suizid grundsätzlich verbietet, ihn aber unter festgelegten Umständen als ärztliche Regelleistung erlaubt.
Dagegen hatte sich Montgomery in scharfen Worten ausgesprochen. Man müsse sich rational und vernünftig fragen, ob es die Aufgabe von Ärzten sei, ihren Patienten Gift zum Sterben zu geben, hatte Montgomery vor dem Start des Ärztetages in einem Interview gesagt. 180 Mediziner hatten sich zuvor in einem Aufruf in der "Ärztezeitung" für einen ärztlich assistierten Suizid ausgesprochen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur