Traditionelle Spezialität: Künast verteidigt deutschen Döner
Archivmeldung vom 26.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAnlässlich des Antrags der International Döner Federation, Döner mit Kalb- oder Hühnerfleisch als "garantiert traditionelle Spezialität" der Türkei schützen zu lassen, hat Renate Künast (Grüne), Mitglied im Landwirtschaftsausschuss, sich für deutsche Dönerbuden eingesetzt. "Der Döner gehört zu Deutschland", sagte die Grüne dem "Spiegel". Längst sei er etwa in Berlin, wo er seit den Siebzigerjahren serviert wird, ein hiesiges, traditionelles Essen.
Wenn der Antrag der International Doner Federation Erfolg hat, dürfen
künftig zahlreiche Dönervariationen in Deutschland nicht mehr so heißen.
Die Bundesregierung hat gegen den Antrag Einspruch eingelegt.
Künast
hält das Ansinnen der Türken für "eine unsportliche politische
Retourkutsche". Jahrzehntelang hätten sich die Dönerspieße in Berlin
unbeachtet gedreht, aber sofort nach dem Besuch von Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier in der Türkei sei der Antrag bei der EU gestellt
worden. Steinmeier hatte im April einen 60 Kilogramm schweren,
tiefgefrorenen Dönerspieß als Gastgeschenk mitgebracht, den ein Berliner
Imbissbudenbesitzer den Türken später servierte. Von vielen war der
Spieß als verunglücktes Präsent empfunden worden, weil es Vorurteile
tradiere.
Die EU-Kommission hat nun für eine Entscheidung sechs
Monate lang Zeit. Wie auch immer das Urteil ausfallen wird - die
"Berliner Schnauze" werde sich den Namen nicht nehmen lassen, glaubt
Künast. "Der Döner wird in Berlin immer Döner heißen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur