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Marburger-Bund-Chef nennt Tarifeinheitsgesetz Irrweg

Archivmeldung vom 04.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Rudolf Henke (2013)
Rudolf Henke (2013)

Foto: Andreas Herrmann
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Kurz vor der ersten Beratung des Tarifeinheitsgesetzes im Bundestag hat der Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, massive Kritik an der Bundesregierung geübt. Der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" sagte der Chef der Ärztegewerkschaft, der Marburger Bund sehe in dem Entwurf einen massiven Eingriff in die Grundrechte.

"Es ist ja auch noch niemand auf die Idee gekommen, das Versammlungsrecht so zu reformieren, dass nur noch die Mehrheit demonstrieren darf. Wir werden uns unverdrossen darum bemühen, möglichst viele Abgeordnete noch davon zu überzeugen, dass sich die Regierung mit ihrem Tarifeinheitsgesetz auf einem Irrweg befindet." Viele Mitglieder in den Gewerkschaften würden es Union und SPD übel nehmen, wenn ihr Grundrecht auf Koalitionsfreiheit mit Füßen getreten werde, so der Vorsitzende. "Ich sage voraus, dass so etwas nicht ohne Auswirkungen auf Wahlergebnisse bleibt." Henke kritisierte die Pläne als widersprüchlich. "Die Koalition erzwingt auf der Arbeitgeberseite ja auch keine Einheit, dabei verhandeln wir inzwischen mit mehr als 160 unterschiedlichen Arbeitgebern."

Mit Blick auf mögliche Kooperationen seiner Gewerkschaft sagte Henke der "Rheinischen Post": "Derzeit vertreten wir ausschließlich angestellte Ärzte und sind dort extrem stark vertreten. Die Pflege- und Servicekräfte dagegen haben sich bei weitem nicht so stark organisiert wie die Klinikärzte. Sollte sich auch dort eine eigene, schlagkräftige Pflege-Gewerkschaft hervortun, würden wir der nicht die Tür vor der Nase zuschlagen." Dann könne über eine Zusammenarbeit gesprochen werden - etwa in Form einer Tarifgemeinschaft.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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