Scheele empfiehlt "Belagerung" für Hartz-IV-Bezieher mit Kindern
Archivmeldung vom 01.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas neue Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, hat sich dafür ausgesprochen, Eltern, die lange Hartz IV beziehen, in eine "fürsorgliche Belagerung" zu nehmen: Nötig seien für diese Menschen regelmäßige beschäftigungsfördernde Maßnahmen.
"Kinder müssen erleben, dass ihre Eltern mit oder vor ihnen aufstehen, dass es normal ist, aus dem Haus und zur Arbeit oder zur Schule zu gehen. Notfalls sind dafür Hausbesuche nötig", sagte Scheele der "Süddeutschen Zeitung".
Was den Kampf gegen die zuletzt kaum mehr zurückgegangene Langzeitarbeitslosigkeit angeht, warnte er aber vor übertriebenen Erwartungen: "Auch 2016 wird kein Instrument erfunden werden, das die Vermittlungsquoten Langzeitarbeitsloser in lichte Höhen treibt. Wir werden jedoch alles tun, um die Vererbung von Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern."
Der frühere Hamburger Sozialsenator, der seit Mitte Oktober bei der BA in Nürnberg im Amt ist, zeigte sich auch im Hinblick auf die Integration von Flüchtlingen nicht allzu optimistisch: "Wir sollten nicht zu hohe Erwartungen haben. Wenn es gut läuft, werden im ersten Jahr nach der Einreise vielleicht zehn Prozent eine Arbeit haben, nach fünf Jahren ist es die Hälfte, nach 15 Jahren 70 Prozent."
Scheele rechnet damit, dass es Mitte des zweiten Quartals in den Jobcentern "so richtig losgeht". Dann seien viele Asylbewerber anerkannt und könnten um Hilfe bitten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur