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SPD-Fraktionsvize Heil fordert Sprach-Offensive für Flüchtlinge

Archivmeldung vom 05.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hubertus Heil Bild: spdfraktion.de
Hubertus Heil Bild: spdfraktion.de

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Hubertus Heil hat einen massiven Ausbau der Sprachkurse für Flüchtlinge gefordert. "Wir müssen Flüchtlingen mit Bleibeperspektive helfen, die Sprachbarriere schnell zu überwinden", sagte der Sozialdemokrat dem Nachrichten­magazin "Focus".

Den Ausbau berufsbezogener Deutsch-Kurse müsse der Bund notfalls alleine stemmen, für Integrationskurse gegebenenfalls das Innenminis­te­rium zusätzliches Geld bereitstellen, sagte Heil. Außerdem forderte er verstärk­te Anstrengungen im Kita- und Hochschulbereich. "Der Bund kann zügig bei der frühkindlichen Bildung helfen, indem wir etwa das erfolg­reiche Förderprogramm für Kitas mit dem Schwerpunkt `Sprach­er­werb` kurzfristig verdoppeln", sagte Heil. Statt 4.000 könnten dann an 8.000 Kitas Fachkräfte die Betreuer unterstützen, so der Bundestagsabgeordnete weiter. "Viele Flüchtlinge mit Bleibeperspek­tive wollen sogar ein Studium aufnehmen, wir brauchen hier mindestens 10.000 zusätzliche Plätze für Sprachkurse für ein Hochschulstudium", forderte Heil.

Auch Matthias Jung, Vorsitzender des Fachverbands Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, drängt auf zügige Angebote zum Spracherwerb: "Die langen Wartezeiten verdammen Flüchtlinge zum Nichtstun und sind damit verschwendete Zeit", sagte Jung zum "Focus". Die Integrationskurse müssten besser bezahlt und effizienter strukturiert werden. "Junge Akademiker, die vielleicht schon ziemlich gut Englisch sprechen und gesuchte Fachkräfte sein können, kommen in aller Regel in dieselben Kurse wie 60-Jährige, die vielleicht nur eine sehr kurze, Jahr­zehnte zurückliegende Schulbildung genossen haben", kritisierte Jung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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