Stegner wirbt für Ja zum Koalitionsvertrag
Der SPD-Linke Ralf Stegner hat Verständnis für das Nein der Jusos zum Koalitionsvertrag von Union und SPD geäußert, zugleich aber für Zustimmung der SPD-Mitglieder geworben. "Dass die Jusos keine Koalition mit der Union anstreben und keine Begeisterung für einen Kanzler Friedrich Merz entwickeln können, kann ich wirklich nachvollziehen", sagte Stegner der "Rheinischen Post".
"Dennoch teile ich die Schlussfolgerung aus mehreren Gründen nicht", so Stegner.
So
habe die SPD "noch nie zugelassen, dass Rechtsextremisten politischen
Einfluss gewinnen", sagte er. "Scheitert diese Koalition, wäre aber
genau das die Folge und einzige Alternative", so Stegner. Er nannte in
der Folge eine "Rechtsregierung, Minderheitenregierung mit rechter
Mehrheit oder rasche Neuwahl mit AfD-Triumph" als Szenarien. Gemessen an
der Ausgangslage wie dem Wahlergebnis von 16 Prozent, sei zudem das
Verhandlungsergebnis "bei Arbeit, Rente, Miete et cetera mehr als
respektabel", so Stegner. Erst recht, wenn man die Verfassungsänderung
zur Schuldenbremse bedenke.
Darüber hinaus habe es in der
Substanz weniger Konzessionen an die Union gegeben als in der Sprache
des Koalitionsvertrages, sagte er. "Insgesamt also norddeutsch kurz: Wat
mutt, dat mutt", sagte Stegner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur