Heusgen fürchtet weitere Eskalation zwischen Israel und Iran
Archivmeldung vom 02.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt. "Die Eskalationsschraube im Nahen Osten dreht sich weiter", sagte Heusgen der "Rheinischen Post". "Und - realistisch betrachtet - hat die Bundesregierung keinerlei Einwirkungsmöglichkeiten."
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verfolge seinen Kurs der
konsequenten Eliminierung der Israel in seiner Existenz bedrohenden
Terroristen weiter, "ohne Rücksicht auf die in deren Hand befindlichen
Geiseln und ohne Rücksicht auf die zur Mäßigung aufrufenden Amerikaner",
so Heusgen. "Wenn selbst die Regierung von US-Präsident Joe Biden kein
Gehör findet, kann die Bundesregierung nichts ausrichten", sagte er.
"Auf
der anderen Seite wird der Iran schon aus Gründen der Gesichtswahrung
reagieren müssen. Hier bleibt nur zu hoffen, dass die iranische Reaktion
moderat ausfällt", sagte Heusgen.
"Vermutlich gibt es innerhalb
des Irans heftige Diskussionen darüber: Der neue Präsident Massud
Peseschkian, für iranische Verhältnisse ein Gemäßigter, wird darauf
drängen, dass nicht gleich zu Beginn seiner Amtszeit alle Tore zum
Westen, die er eigentlich öffnen will, wieder zugeschlagen werden,
während die Hardliner um den geistigen Führer Ali Chamenei und die
Revolutionsgarden auf einen harten Schlag drängen", so der Vorsitzende
der Münchner Sicherheitskonferenz. "Sie sehen in den wiederholten
Angriffen Israels einen Autoritätsverlust und wollen hart reagieren.
Dies ist eine interne Auseinandersetzung, auf die wir keinen Einfluss
haben", sagte Heusgen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur