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Gabriel: CDU gefährdet Kohls Vermächtnis

Archivmeldung vom 27.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Sigmar Gabriel Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Sigmar Gabriel Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der ehemalige SPD-Vorsitzende, Außenminister Sigmar Gabriel, hat den verstorbenen ehemaligen Bundeskanzler als großen Europäer gewürdigt. In einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" verbindet Gabriel die Würdigung mit heftiger Kritik an Kohls Partei, der CDU.

Dessen "klare europapolitische Orientierung hat die Union seit Jahren mehr und mehr aus den Augen verloren. Sie gefährdet damit nicht nur das Vermächtnis ihres Altkanzlers, sondern stellt auch die Kontinuitäten der deutschen Außenpolitik in Frage", so Gabriel. Während der Eurokrise hätten die Vertreter "der früheren Europapartei CDU" gezielt die Ängste der Deutschen geschürt.

Helmut Kohl, so Gabriel, hätte die anderen EU-Länder auch zu Reformen aufgefordert, diese Forderung aber nicht im Rahmen einer Austeritätspolitik erhoben. Helmut Kohls Stimme fehle heute. Er habe gewusst, "dass sich strategische Großzügigkeit in der Politik mehr auszahlt als misstrauische Pedanterie und Krämerei". Gabriel empfiehlt in dem Gastbeitrag, sich Kohls Engagement und dessen Bereitschaft zum Kompromiss auf europäischer Ebene wieder zum Vorbild zu nehmen, "um das Jahrhundertprojekt der europäischen Integration gemeinsam zum Erfolg zu führen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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