IW will Lockerungen im Arbeitsrecht
Archivmeldung vom 18.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) schlägt Lockerungen im Arbeitsrecht vor, damit Unternehmen nach der Coronakrise wieder mehr Stellen schaffen. Das geht aus einem Kurzgutachten hervor, das an diesem Freitag veröffentlicht werden soll und über das die "Süddeutsche Zeitung" vorab berichtet.
Es komme darauf an, "dass die Betriebe Anreize bekommen, vor dem Hintergrund der weiter bestehenden erhöhten wirtschaftlichen Unsicherheit wieder Einstellungen vorzunehmen". Der wesentliche Grund, weshalb Firmen vor Neueinstellungen zurückschrecken könnten, sei die "Unsicherheit über ihre zukünftige Arbeitskräftenachfrage", schreibt IW-Ökonom Holger Schäfer.
Derzeit allerdings könnten Unternehmen entlassene Mitarbeiter nach einer Krise nicht zunächst befristet wieder einstellen. "Mit einer zeitlich eingeschränkten Aussetzung dieses Vorbeschäftigungsverbotes könnte die Hemmschwelle der Betriebe für Wiedereinstellungen gesenkt werden", heißt es in dem Gutachten. Ein weitere Vorschlag des IW ist es, dass Firmen ihr Personal flexibler einsetzen dürfen, durch "eine vorsichtige Liberalisierung" des Arbeitszeitgesetzes. Als Beispiele nennt das Gutachten eine längere Frist, um Überschreitungen der Höchstarbeitszeit auszugleichen, eine Wochen- statt der bisherigen Tageshöchstarbeitszeit und für einen begrenzten Zeitraum verringerte Ruhezeiten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur