Linke kritisiert "Arbeitsverweigerung" des Bundestages
Die Pläne von Union, SPD, Grünen und FDP, im kommenden Jahr drei von vier Sitzungswochen des Bundestags bis zur Neuwahl ausfallen zu lassen, stoßen auf Widerstand. "Wir werden uns verfassungsrechtlich dagegen wehren", sagte der Linkenabgeordnete Christian Görke dem "Spiegel" - für den Fall, dass die Streichung im Ältestenrat tatsächlich beschlossen werde.
Die Streichung war damit begründet worden, dass man nach dem Ampel-Aus
kaum noch Gesetzesvorhaben besprechen müsse, sie könnten ohnehin nicht
mehr umgesetzt werden. "Wenn die Regierung nicht mehr arbeiten will,
sollten nicht auch wir gezwungen werden, die Arbeit einzustellen", sagte
Görke. "Wir haben eine ausgewachsene Wirtschaftskrise - und das
Parlament macht Pause."
Er hält das Vorgehen für
"Arbeitsverweigerung" und erkennt darin auch Wahlkampftaktik der Union,
die sich mit der Weigerung, Ampelgesetze gemeinsam zu beschließen, ihr
Umfragehoch bis zur Wahl retten wolle. Görke sieht die Opposition ihrer
Aufgabe beraubt, die Regierung zu kontrollieren. Die Linke habe nun
einen Verfassungsrechtler beauftragt, die Absage von Sitzungswochen zu
prüfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur