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Gewerkschaften wollen mehr Engagement des Staates bei Weiterbildung

Archivmeldung vom 11.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jörg Hofmann Bild: Pressestelle IG Metall, on Flickr CC BY-SA 2.0
Jörg Hofmann Bild: Pressestelle IG Metall, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Rückzug des Staates aus der Weiterbildungsfinanzierung, auf den eine neue Bertelsmann-Studie hinweist, ruft die Gewerkschaften auf den Plan. "Die Politik muss die Gestaltung der Transformation zu ihrem zentralen Projekt machen", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann dem "Handelsblatt". Allein mit den Gesetzen von Markt und Profit könnten Herausforderungen wie die Digitalisierung oder der Abschied vom Verbrennungsmotor nicht gestemmt werden.

"Das heißt aber auch: Politik und Arbeitgeber müssen Geld zur Verfügung stellen – für Investitionen in neue Technologien und Zukunftsarbeitsplätze, für notwendige Infrastruktur und Regional- und Strukturpolitik und nicht zuletzt für Qualifizierung, um den Beschäftigten eine Brücke in die neue Arbeitswelt zu bauen", forderte der IG-Metall-Chef. Auch der Tarifvorstand der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Ralf Sikorski, forderte ein größeres Engagement des Staates: "Wir wollen Beschäftigte auf die Anforderungen und Berufsfelder der Zukunft weiter qualifizieren, bevor sie arbeitslos werden", sagte Sikorski dem "Handelsblatt". In der Chemiebranche könne man zur Förderung der Weiterbildung auf Mittel aus dem Unterstützungsverein der chemischen Industrie zurückgreifen.

"Gerade kleinere Unternehmen brauchen aber sicher auch weitere finanzielle Unterstützung, etwa durch die Arbeitsagentur", sagte der IG-BCE-Vorstand. Eine neue Studie der Universität Duisburg-Essen im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hatte zuvor gezeigt, dass die Ausgaben der öffentlichen Hand für die Erwachsenenbildung zwischen 1995 und 2015 um insgesamt 43 Prozent gesunken sind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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