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Leinen (SPD) rügt bei Endlagersuche Bayern

Archivmeldung vom 28.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jo Leinen (2017)
Jo Leinen (2017)

Foto: Nemo bis
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere Saar-Umweltminister Jo Leinen (SPD) hat eine Atomendlagersuche "ohne Mauscheleien und Hinterzimmertricks" gefordert und CSU und Freie Wähler für einen "Vertrauensbruch" kritisiert. Leinen ist Mitglied im 17-köpfigen Nationalen Begleitgremiums aus Vertretern gesellschaftlicher Gruppen, das Transparenz bei der Suche nach dem Atomendlager sicherstellen soll.

Der SPD-Politiker und frühere EU-Parlamentarier kritisierte CSU und Freie Wähler scharf für ihre Vorfestlegung, dass Bayern kein geeigneter Endlager-Standort sei. "Der Querschuss aus München hat der Endlagersuche einen Bärendienst erwiesen", sagte Leinen der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe). Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) will am Montagmorgen einen Zwischenbericht zur Suche nach einem Standort veröffentlichen.

Leinen, der Anfang der 80er Jahre als Sprecher der Umweltbewegung gegen ein Endlager in Gorleben Front gemacht hatte, stellte klar, auch Gorleben sei weiterhin im Rennen um ein Endlager. "Allerdings ist die Debatte um Gorleben wegen der Fehler in der Vergangenheit ziemlich vergiftet. Im Wendland, um Gorleben herum, wird deshalb sehr misstrauisch auf den weiteren Gang der Standortsuche geschaut."

Leinen wandte sich auch gegen eine längere Nutzung der Atomkraft mit Blick auf den Klimaschutz. Es gebe "in unserer Gesellschaft keine Bereitschaft, die Atomdebatte wieder neu aufleben zu lassen", sagte Leinen. "Das würde auch die Suche nach einem Endlager über Gebühr belasten. Wir hatten eine Atomgeschichte von 60 Jahren. Jetzt muss das Land zusammenhalten, um den Müll auf lange Zeit und ohne Gefahren für Mensch und Natur unterzubringen."

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)


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