Berliner AfD-Spitzenkandidat kritisiert Bundesparteichefin Petry
Archivmeldung vom 01.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttIm Führungsstreit der AfD hat der Spitzenkandidat der Partei für die Berliner Abgeordnetenhauswahl, Georg Pazderski, die Bundesparteichefin Frauke Petry kritisiert.
Der Co-Bundeschef Jörg Meuthen habe es für falsch gehalten, dass sich Petry in Baden-Württemberg eingemischt habe: "Ich kann das nachvollziehen, ich möchte auch nicht, dass jemand von außen die Initiative ergreift, wenn es um die Angelegenheiten meines Landesverbandes geht und zunächst einmal ich als Landesvorsitzender gefordert bin", sagte der Vorsitzende der Hauptstadt-AfD, Georg Pazderski, dem "Handelsblatt".
Die Mitglieder der Partei seien wegen des Führungsstreits beunruhigt. "Sie machen sich große Sorgen über die Zukunft unserer Partei", sagte Pazderski weiter. "Ich finde es schade, dass es so weit gekommen ist." Er könne sich allerdings durchaus vorstellen, "dass Herr Meuthen und Frau Petry noch einen Schritt in Richtung einer umfassenden Verständigung gehen werden", fügte das AfD-Bundesvorstandsmitglied hinzu.
"Ich erwarte nun ein professionelles Verhalten von allen im Bundesvorstand." Alle hätten von den Parteimitgliedern einen Auftrag bekommen, den es zu erfüllen gelte. Gleichwohl schloss Pazderski auch nicht aus, dass die Parteispitze wegen der ungelösten Streitigkeiten neu gewählt wird. "Ein Sonderparteitag zur Neuwahl der Parteispitze ist eine Option, wenn der Konvent zu dem Ergebnis kommt, dass eine vernünftige Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist", sagte er.
"Ich finde es aber nicht hilfreich, wenn ein Sonderparteitag nötig werden sollte." Das sorge nur für Unruhe in der Partei "und würde unseren Wahlkampf stören". Der Sonderkonvent der AfD soll am 14. August in Kassel stattfinden. Dort könnte über die Einberufung eines außerordentlichen Parteitages entschieden werden, bei dem dann eine neue Bundesspitze gewählt wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur