Auch Baden-Württemberg für weniger Polizei bei Bundesliga-Spielen
Archivmeldung vom 05.08.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) bekommt Unterstützung für seinen Vorstoß, weniger Polizisten bei unproblematischen Bundesliga-Spielen einzusetzen "Ich begrüße die Initiative aus Nordrhein-Westfalen ausdrücklich", sagte Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). "Wir sind doch aufgerufen, die Steuermittel möglichst effizient einzusetzen. Dazu gehört sehr sorgfältig zu schauen, wie groß das Konfliktpotenzial ist und die Einsatzstärke der Polizei anzupassen."
Jäger war mit seinem Vorschlag zur Senkung der Kosten der Polizeieinsätze bislang auf breite Ablehnung gestoßen. Neben Berlin und Bayern lehnen auch Hamburg, Niedersachsen und Hessen den Vorstoß ab. "In Hessen wird auch zukünftig, egal wo die Sicherheit von unbeteiligten Dritten bedroht ist, nur die Polizei das Gewaltmonopol ausüben können", sagte Innenminister Peter Beuth (CDU) dem "Handelsblatt". Sein sächsischer Kollege Markus Ulbig (CDU) forderte Lösungen im Konsens, der Sport dürfe nicht ausgespielt werden. Er fügte hinzu: "Falls am Ende neue Spielorte gesucht werden, nur ein Hinweis mit Schmunzeln: Sachsen verfügt über moderne Stadien."
Der Deutsche Fußball-Bund hatte Bremen zuvor ein Länderspiel entzogen, weil das Land die Kosten auf die Liga abwälzen will. Der renommierte Staatsrechtler Joachim Wieland hält Jägers Vorgehen für weitgehend unbedenklich. "Es müsste schon vor dem Spiel nahegelegen haben, dass es zu Ausschreitungen kommt, um ihm juristisch etwas vorwerfen zu können", sagte der Rektor der Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer. "Aber Jäger wird vermutlich politisch Schwierigkeiten bekommen, wenn es bei einem Spiel ohne Polizeipräsenz Randale gibt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur