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Wahltrend: SPD leidet unter Causa Edathy

Archivmeldung vom 26.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Die Affäre um den früheren SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy schadet in der Wählergunst vor allem den Sozialdemokraten. Im "stern"-RTL-Wahltrend fällt die SPD im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte auf 22 Prozent. Dies ist ihr schlechtester Wert seit der Bundestagswahl im September 2013. Die Union dagegen klettert um einen Punkt auf 41 Prozent. Linke und Grüne verharren bei je 10 Prozent. Die FDP steigt um einen Punkt auf 5 Prozent. Der AfD wollen weiter ebenfalls 5 Prozent der Wähler ihre Stimme geben. Auf sonstige kleinere Parteien entfallen insgesamt 7 Prozent.

Der Rücktritt von Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat sich damit nicht negativ auf die Stimmung der Unionswähler ausgewirkt, sondern diese eher noch stabilisiert. Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem "stern": "In deren Augen hat der damalige Innenminister dem Land ja einen Dienst erweisen wollen, als er die SPD-Spitze über mögliche Ermittlungen gegen ihren Politstar Sebastian Edathy informierte."

Bei vielen Wählern der SPD dagegen bleibe ein ungutes Gefühl zurück, dass jemand, der Filme mit nackten Kindern bestellt, für die Partei im Bundestag saß. Verunsichert seien sie zudem vom Verhalten des SPD-Fraktionschefs Thomas Oppermann, der in der Sache widersprüchliche Aussagen machte. Güllner zum "stern": "Bei der letzten Wahl haben zahlreiche Menschen der SPD nicht aus Überzeugung, sondern aus alter Loyalität die Stimme gegeben. Werden diese Wähler wie aktuell durch die Causa Edathy irritiert, wandern sie schnell wieder ins Lager der Unentschlossenen."

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen Schuldzuweisungen unter den Parteien ist in der Bevölkerung die Meinung weit verbreitet, dass es im Politbetrieb nicht immer sauber zugeht. 37 Prozent der Bürger stimmen laut einer "stern"-Umfrage dem Satz zu: "Politik ist ein schmutziges Geschäft". 61 Prozent vertreten die Auffassung, dass man dies nicht so pauschal sagen könne. Groß ist der Wunsch nach mehr Offenheit: Fast drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) beklagen, dass sie nicht genügend darüber erfahren, was die Politiker entscheiden und wie die Entscheidungen zustande kommen. Lediglich 25 Prozent fühlen sich alles in allem gut informiert.

Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte für den "stern"-RTL-Wahltrend vom 17. bis 21. Februar 2014 im Auftrag des Magazins "stern" und des Fernsehsenders RTL 2502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Für die Frage nach ihrer Einschätzung der Politik wurden am 19. und 20. Februar 2014 für den "stern" 1000 Bürger befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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