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Neuer Linken-Chef erwartet "Kulturwandel" in seiner Partei

Archivmeldung vom 27.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Martin Schirdewan  (2019)
Martin Schirdewan (2019)

Foto: Ferran Cornellà
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der neue Linken-Chef Martin Schirdewan ist optimistisch, dass es nach dem Bundesparteitag in Erfurt einen "Kulturwandel" in seiner Partei geben wird. "Nicht allein wegen mir, sondern weil ich ein hohes Bewusstsein auf dem Parteitag erlebt habe dafür, dass sich die Linke verändern muss", sagte er der "Welt".

Die Krise der Linken habe "bedrohliche Ausmaße" angenommen, und sie sei "in erheblichen Teilen hausgemacht". Viele Mitglieder hätten es satt und die Nase voll von den ewigen Auseinandersetzungen. Im umstrittenen Feld der Außenpolitik habe seine Partei ein "deutliches Signal der Solidarität an die Ukraine gesendet", so Schirdewan. "Wir müssen uns in der Ablehnung des Krieges eindeutig verhalten und nach allen politischen und wirtschaftlichen Mitteln suchen, um Druck auf Russland auszuüben."

Zugleich stellte er fest: "Unsere Kritik an der NATO ist richtig. Der Ukraine-Krieg hat eine Vorgeschichte. Die rechtfertigt allerdings nicht den Angriff Russlands. Darin sind wir uns einig." Auf dem Parteitag der Linken hatte insbesondere der linke Parteiflügel um Sahra Wagenknecht Niederlagen hinnehmen müssen. Unter anderem konnte sich der Kandidat Sören Pellmann nicht gegen Schirdewan durchsetzen. Auf die Frage, ob er Angst habe, dass Partei oder Fraktion auseinanderbrechen könnten, sagte der Linken-Chef: "Die Entscheidungen des Parteitags sind von allen zu respektieren und akzeptieren." Die demokratische Gepflogenheit bedeute natürlich auch, dass man hinterher dennoch zusammenarbeite. "Ich gehe davon aus, dass das auch mit Sören Pellmann in Zukunft möglich sein wird."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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