"Sowohl öko als auch logisch" - FDP für Abschaffung der KFZ-Steuer
Archivmeldung vom 26.01.2009
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDie Bundesregierung verhandelt über eine Reform der KFZ-Steuer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat genauso wie Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) schon genaue Vorstellungen von dieser Steuerreform. Hierbei sollen Autos mit höherem CO2-Ausstoß höher besteuert werden.
Die Steuer solle gestrichen und stattdessen im gleichen Umfang – rund
neun Milliarden Euro – die Mineralölsteuer erhöht werden, sagte
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel am Montag in Berlin. Das sei „sowohl
öko als auch logisch“, weil nicht der Besitz eines Autos, sondern die
Kilometerleistung zähle. „Wer viel verbraucht, zahlt auch mehr“, sagte
Niebel.
Der FDP-Politiker erneuerte die Kritik der Liberalen am
geplanten zweiten Konjunkturpaket der Regierung. „Die Bundesregierung
gibt das Geld der Bürger falsch aus“, sagte er. So solle die geplante
Steuerentlastung nicht erst zum 1. Juli, sondern rückwirkend zum
Jahresbeginn 2009 in Kraft gesetzt werden. Niebel drang darüber hinaus
auf eine strikte Schuldenbremse und einen Tilgungsplan für die
zusätzlichen Staatsschulden.
Das Gesetzespaket, das die Regierung am Dienstag mit einem
Kabinettsbeschluss auf den Weg bringen will, werde das Parlament nicht
ohne Änderungen verlassen, sagte Niebel. Er forderte die Abgeordneten
von Union und SPD auf, an Korrekturen mitzuwirken.
Im Tauziehen um eine Reform der Kfz-Steuer rechnet
Vize-Regierungssprecher Thomas Steg derweil noch für Montagnachmittag
mit einer Einigung. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als auch
Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) erwarteten von der Reform
eine ökologische Komponente, die Autos mit geringem
Kohlendioxid-Ausstoß steuerlich begünstigen, sagte Steg. Inwieweit
teilweise an der Hubraumbesteuerung festgehalten werden soll, blieb
zunächst offen.