Wahltrend: Union legt weiter zu und vergrößert Abstand zur SPD
Archivmeldung vom 26.10.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Union aus CDU und CSU gewinnt im stern-RTL-Wahltrend erneut einen Prozentpunkt hinzu und kommt nun auf 35 Prozent. 13 Prozentpunkte weniger hat die SPD, die weiterhin bei 22 Prozent stagniert. "Die SPD hatte schon bei der Bundestagswahl 2013 schwach abgeschnitten, weil sie auf Umverteilungsthemen setzte", begründet Forsa-Chef Manfred Güllner das permanente Umfragetief der Sozialdemokraten.
"Mindestlohn oder Rente mit 63 betreffen aber nur eine Minderheit - und nicht die Mehrheit der rund zehn Millionen Wähler, die die SPD seit 1998 verloren hat." Und das angestrebte Bündnis mit Grünen und Linken nehme man ihr übel, "weil sie bereits jetzt Machtoptionen austariert, obwohl sie noch ein Jahr mit der Union regieren muss". Außerdem gebe es immer noch Vorbehalte gegen eine Allianz mit der Linken im Bund. Die Werte für die anderen Parteien bleiben im Vergleich zur Vorwoche unverändert: 12 Prozent für die AfD, 11 Prozent für die Grünen, 9 Prozent für die Linke und 6 Prozent für die FDP. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 5 Prozent, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.
In einer weiteren Umfrage ermittelte das Forsa-Institut für den stern, wie die Deutschen die Beziehungen zu Russland einschätzen. Mit der Annexion der Krim, dem Krieg in der Ost-Ukraine und den Bombardements gegen die Zivilbevölkerung in Syrien hat der russische Präsident Wladimir Putin die Europäische Union und die USA gegen sich und sein Land aufgebracht. Dass die derzeitigen Spannungen zwischen Russland und dem Westen auch in eine militärische Konfrontation münden könnten, halten 32 Prozent der Bundesbürger für möglich - darunter 63 Prozent der AfD-Anhänger. Eine Mehrheit von 64 Prozent der Deutschen teilt diese Befürchtung allerdings nicht. Nur 6 Prozent der Befragten schätzen die Beziehungen zwischen Russland und der Europäischen Union im Moment als gut ein, 51 Prozent als weniger gut und 41 Prozent als schlecht. Noch negativer wird das Verhältnis zwischen den beiden Großmächten Russland und USA bewertet: 4 Prozent halten es für gut, 35 Prozent für weniger gut und 57 Prozent für schlecht.
Deshalb finden es auch 84 Prozent der Bundesbürger richtig, dass Kanzlerin Angela Merkel weiterhin das Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sucht, den sie vergangene Woche gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Hollande in Berlin empfing. Lob dafür gibt es vor allem von den Anhängern der Grünen (95 Prozent) und der Linken (92 Prozent). Selbst 87 Prozent der AfD-Wähler zollen der Regierungschefin dafür Respekt. Nur 14 Prozent der Befragten meinen, dass solche Gespräche mit Putin im Moment keinen Sinn machten.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 17. bis 21. Oktober 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2504 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
Datenbasis Russland-Umfrage: Das Forsa-Institut befragte am 20. und 21. Oktober 2016 im Auftrag des Magazins stern 1001 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)