LINKEN-Politikerin Sommer: Bundesregierung und EU soll sich völkerrechtswidrig in innerstaatliche Angelegenheiten der Türken einmischen
Archivmeldung vom 20.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie LINKE-Politikerin Evrim Sommer hat die Bundesregierung zu einem anderen Umgang mit der Türkei aufgefordert. "Es ist an der Zeit, einen Paradigmenwechsel in der gescheiterten deutschen Türkei-Politik einzuleiten", schreibt sie in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". Berlin und Brüssel dürften nicht weiter Präsident Erdogan, sondern müssten die türkische Opposition unterstützen, die im Land angeblich die Mehrheit bilden soll. Somit plädiert sie klar für ein direktes Eingreifen in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates, dessen Volk sich mehrheitlich für eine Änderung des politischen Systems ausgesprochen hatte.
Für die im türkischen Varto geborene Sommer ist das Ja zum Referendum in Wirklichkeit eine Niederlage Erdogans. Denn gegen ihn soll sich die größte Opposition formieren, die es je in dem Land am Bosporus gegeben habe. "Die wichtigsten Oppositionsparteien sind die sozialdemokratisch-kemalistische CHP und die pro-kurdische HDP. Es sei nun wichtig, dass diese Parteien sich zu einem Bündnis gegen Erdogan verbünden."
Quelle: neues deutschland (ots)