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Bundestagspräsidentin verteidigt Corona-Einschränkungen für Geimpfte

Archivmeldung vom 31.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gefangener in Handschellen (Symbolbild)
Gefangener in Handschellen (Symbolbild)

Von Rainerzufall1234 - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Link

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat die Bürger aufgerufen, zum Jahreswechsel die Corona-Regeln einzuhalten. "Niemand verbietet das Feiern an Silvester, aber bitte im kleinen Rahmen", sagte Bas im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Zwar werde die beschleunigte Impfkampagne helfen, die Omikron-Welle möglichst flach zu halten. "Aber ganz ohne Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte geht es noch nicht, weil sich eben auch viele Geimpfte anstecken und das Virus weitergeben können, gerade weil sie sich oft nicht krank fühlen", sagte die SPD-Politikerin.

Sie begründete den "Lockdown light" mit der "Angst, dass sich die Omikron-Variante besonders aggressiv ausbreitet und die Zahlen schon bald wieder sehr schnell steigen". Für Ungeimpfte werde es dann gefährlich. Und wenn auch extrem viele positiv getestete Geimpfte zu Hause bleiben müssten, fehle Personal in Kliniken, bei der Müllabfuhr oder bei den Stromversorgern. "Ich kann den Frust derjenigen verstehen, die trotz zweifacher oder sogar dreifacher Impfung mit Einschränkungen leben müssen. Aber wir müssen einfach noch vorsichtig bleiben", sagte Bas der NOZ.

Zugleich kritisierte die Parlamentspräsidentin die mangelhafte Datenlage in Deutschland: "Viele andere Länder sind deutlich weiter, haben mehr und bessere Daten, sodass wir uns von ihnen abschauen müssen, was auf uns zukommt", sagte Bas. "Ich plädiere dringend dafür, unsere Datenlage zu verbessern und dem RKI und auch anderen öffentlichen Forschungseinrichtungen einen leichteren Zugang dazu zu verschaffen." Vielfach schlummerten Daten bei niedergelassenen Ärzten oder Gesundheitsämtern oder würden zu spät weitergeleitet. Es fehle auch an schneller und zentraler Aufarbeitung. "Da sehe ich deutlichen Optimierungsbedarf, um den Verlauf der Pandemie vorhersehbarer zu machen und den Menschen transparent und nachvollziehbar erklären zu können, warum welche Maßnahmen ergriffen werden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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