VZBV-Chef besorgt über "AfD-Populismus" in Klimapolitik
Archivmeldung vom 17.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttDeutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat vor einem Erstarken der AfD infolge der Klimadebatte gewarnt. "Wir sehen jetzt schon, dass das Vertrauen in die Politik massiv schwindet", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) dem "Handelsblatt" mit Blick auf die Klimapolitik der Bundesregierung.
Es bestehe die "Gefahr", dass die AfD von diesem Vertrauensverlust profitiere. Die AfD mache vor allem in den sozialen Medien "massiv Stimmung" gegen die beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen. "Das hat natürlich überhaupt nichts mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu tun, dass der Klimawandel ein menschengemachtes Phänomen und eine große Gefahr für unsere Lebensgrundlagen ist", so Müller. "Deswegen ist es wichtig, dass die Politik dem AfD-Populismus mit einem sozial gerechten Klimaschutz begegnet."
Danach sehe es derzeit aber nicht aus. Müller forderte, die Maßnahmen im Gesetzgebungsverfahren "deutlich" nachzuschärfen. Der VZBV-Chef schlug etwa vor, den CO2-Preis "signifikant" zu erhöhen, weil sonst "zu wenig Masse für einen sozialen Ausgleich" bleibe und die Enttäuschung programmiert sei. "Der Protest auf der Straße würde noch lauter und die Politikverdrossenheit noch größer." Müller lobte in diesem Zusammenhang die Fridays-for-Future-Bewegung. "Gäbe es diese Bewegung gerade von jungen Menschen nicht, hätten wir womöglich das Klimapaket nicht so schnell bekommen. Und Deutschland würde die Pariser Klimaziele noch deutlicher verfehlen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur