NRW-Innenminister zu Solingen: Alle Festgenommenen wussten etwas
Archivmeldung vom 26.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach den Anschlag von Solingen hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) weitere Details bekannt gegeben. Auch der 15-Jährige und der Mann in der Flüchtlingsunterkunft, die zuerst festgenommen worden waren, waren womöglich nicht komplett unwissend.
Der mutmaßliche Attentäter und der Mann aus der Flüchtlingsunterkunft
kennen sich nach Reuls worden gut. "Die haben viel zusammen gemacht -
möglicherweise auch am Tattag", sagte Reul der "Rheinischen Post"
(Montagausgabe). "Er wusste auf jeden Fall irgendetwas über den
Flüchtigen, er war nicht unwissend."
Zu der Festnahme eines
15-Jährigen am Samstagmorgen sagte Reul: "Der hat womöglich etwas von
der Tat gewusst. Wenn sich das bestätigen sollte, kriegt er große
Probleme. Er hätte es dann sagen müssen. Aber jemand hat gehört, wie er
weit vor der Messertat darüber gesprochen hat. In welcher Verbindung er
konkret zu dem Tatverdächtigen steht, kann ich noch nicht sagen."
Zur
nunmehr angeheizten Flüchtlingsdebatte sagte Reul: "Wir können nicht
alle aufnehmen, die zu uns kommen wollen. Wir brauchen klare Regelungen
für die Zuwanderung. Und wir brauchen eine Begrenzung. Wir müssen an den
Außengrenzen Europas Lösungen finden, wir müssen an den deutschen
Grenzen die Maßnahmen intensivieren." Auch Abschiebungen müssten
schneller und einfacher gehen. "Aber wer denkt, dass sei die Lösung, der
irrt auch. Wenn wir in NRW beispielsweise monatlich weiterhin so viele
neue Flüchtlinge bekommen wie wir im Jahr abschieben werden, bringt das
auch nicht viel", sagte Reul. Auch von der groß von der Bundesregierung
angekündigten Abschiebungswelle sei noch nichts zu sehen bisher.
"Vielmehr muss die Zuwandererfrage geklärt werden", betonte der
Landesinnenminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur