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Fall Peggy: Linken-Politikerin kritisiert bayerische Sonderkommissionen

Archivmeldung vom 15.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martina Renner Oktober 2013 im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss
Martina Renner Oktober 2013 im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss

Foto: Martina Renner
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Innenexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Martina Renner, übt scharfe Kritik an den bisherigen Ermittlungen der früheren bayerischen Sonderkommissionen im Fall Peggy und im Fall der NSU-Morde: Man dürfe nicht vergessen, dass der leitende Ermittler der Soko Peggy auch der Ermittlungsleiter der Soko Bosporus gewesen sei, sagte die Thüringer Abgeordnete den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die Soko Bosporus sollte die Morde an türkischen und griechischen Kleinunternehmern aufklären, als sie noch nicht dem NSU zugeordnet waren. Renner wirft dem Leiter der beiden Sonderkommissionen vor, wichtige Spuren nicht weiter verfolgt zu haben: Er habe "in beiden Fällen Menschen mit Migrationshintergrund verdächtigt und Spuren in rechte Milieus vorschnell ausgeschlossen".

Für die Linkspartei sei der Fund von DNA-Spuren des Rechtsterroristen Uwe B. in der Nähe des Leichenfundorts der kleinen Peggy keine Überraschung: "Für uns war immer klar: Es gibt Verbindungen der Neonazi-Szene in Thüringen, Sachsen und Nordbayern zur organisierten Kriminalität - Menschenhandel, sexueller Missbrauch, Zwangsprostitution von Jugendlichen", so Renner. Daher verwundere sie die nun naheliegende Verbindung zwischen dem NSU-Komplex und dem Fall Peggy nicht. Jetzt müssten sämtliche DNA-Spuren der Fälle von vermissten und getöteten Kindern in der Region mit den Spuren der NSU-Täter verglichen werden, forderte die Linken-Politikerin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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