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Hessens Kultusminister offen für Korrekturen am dreigliedrigen Schulsystem

Archivmeldung vom 05.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Kultusminister der geschäftsführenden Landesregierung in Hessen, Jürgen Banzer (CDU), hat vorgeschlagen, Haupt- und Realschüler zunächst gemeinsam zu unterrichten, statt sie bereits nach der Grundschule auf verschiedene Schultypen zu verteilen.

"Es könnte durchaus sinnvoll sein, die Eingänge Haupt- und Realschule zusammenzuführen und erst später zu differenzieren", sagte Banzer dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel am Sonntag". Der entscheidende Punkt seien für ihn "differenzierte Abschlüsse". Vorrangiges Ziel müsse sein, "dass jeder, der die Hauptschule besucht, am Ende eine sichere Berufsperspektive hat".

Banzer sprach sich zugleich gegen die Forderung nach einem garantierten Hauptschulabschluss aus. Es sei längst möglich, diesen Abschluss nachzuholen. Die Hauptschule nannte er das wesentliche Feld, auf dem Bildungspolitik aktiv werden müsse. "Deshalb sollten wir den Löwenanteil unserer Kräfte auf die Hauptschule konzentrieren."

Banzer hat das Kultusressort im Februar zusätzlich zum Justizministerium übernommen. Seine Vorgängerin Karin Wolff war nach den schweren Verlusten der CDU bei der Landtagswahl im Januar zurückgetreten. Ihre Schulreformen, vor allem die Einführung des "Turbo-Abiturs", waren ein Hauptthema im Wahlkampf und wurden für die Wahlschlappe wesentlich mitverantwortlich gemacht.

Quelle: Der Tagesspiegel

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