Mützenich stellt Schuldenbremse erneut infrage
Archivmeldung vom 19.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt hat SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich die Grenzen der Verschuldung erneut infrage gestellt.
"Wir
werden genau hinschauen, ob der Entwurf der Bundesregierung finanz- und
verfassungsrechtlich tragfähig ist - oder ob man einen
Überschreitungsbeschluss im Rahmen der Schuldenbremse treffen muss",
sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). "Die
Möglichkeit, eine Haushaltsnotlage zu erklären, nehmen wir nicht vom
Tisch." Schließlich gehe es darum, "unser Land für die Zukunft in Schuss
zu bringen".
Zugleich regte Mützenich eine Änderung des
Grundgesetzes an. "Wir brauchen eine emotionslose Diskussion über die
Schuldenregel", sagte er. "Auf allen staatlichen Ebenen und in fast
allen Parteien - auch bei nahezu allen Ökonomen - setzt sich die
Erkenntnis durch, dass wir das Grundgesetz ändern und die Schuldenbremse
reformieren müssen, wenn wir notwendige Investitionen in unser Land
tätigen wollen." Der SPD-Politiker fügte hinzu: "Ich hoffe, dass das
auch irgendwann bei der FDP ankommt."
Scharf kritisierte
Mützenich die Rolle der FDP in den Haushaltsverhandlungen der
Ampelspitze. "Das Einzige, was die FDP in diesen Haushaltsverhandlungen
interessiert hat, war das starre, ideologische Festhalten an der
Schuldenbremse, ohne deren Ausnahmen zu nutzen. Das ist angesichts der
großen Herausforderungen etwas wenig", sagte der Fraktionschef. "Ich
rate dringend dazu, dass sich die Koalition auf das konzentriert, was
notwendig ist. Man kann nicht die Unterstützung der Ukraine gegen
Investitionen in die Infrastruktur und in die Menschen ausspielen. Das
haben leider nicht alle verstanden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur