Verwaltungsreform in Sachsen: Innenminister Buttolo schließt Kündigungen nicht aus
Archivmeldung vom 26.08.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlBei der anstehenden Verwaltungsreform in Sachsen wird es auch betriebsbedingte Kündigungen für Behördenmitarbeiter geben. Das sagte Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) der Leipziger Volkszeitung. "Bei den Aufgaben, die wir künftig nicht mehr wahrnehmen, wird es natürlich im Einzelfall betriebsbedingte Kündigungen geben", so Buttolo.
Davon könnte auch das Leipziger Regierungspräsidium (RP) betroffen
sein: Falls diese Behörde nach einer Übergangszeit entfällt, sei ein
Jobausgleich durch Verlagerungen anderer Ämter ausgeschlossen,
erklärte Buttolo. Jedoch werde der Kommunale Sozialverband etwa
zeitgleich mit dem Inkrafttreten der Reform im Juli 2008 seine
Beschäftigtenzahl in der Messestadt erhöhen.
Einen Großkreis Leipzig hält der Innenminister "gegenwärtig für nicht
machbar". Ein Zusammenschluss von Delitzsch, Torgau-Oschatz,
Muldentalkreis und Leipziger Land bedeute 450 000 Einwohner, weshalb
dies zwingend eine neuerliche Gemeindegebietsreform erfordern würde -
"so etwas Hals über Kopf anzugehen, kann nicht gut gehen". Buttolo
betonte, dass er mit der zurzeit favorisierten Lösung, anstelle der
heute drei Regierungspräsidien zwei Landesverwaltungsdirektionen
einzurichten, "partout nicht zufrieden" sei. Die CDU hätte drei
Verwaltungsdirektionen bevorzugt, musste sich aber dem
Koalitionspartner SPD beugen.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) plädierte ebenfalls
für drei Landesverwaltungsdirektionen. "Wenn die Mittelbehörden
bleiben, kämpfe ich für den Standort Leipzig", versicherte er. Jung
forderte energisch den Großkreis, nur so könne die Stadt behutsam
wachsen und die Region im europäischen Wettbewerb mithalten.
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung