Wagenknecht: "Arrow 3" kein Argument gegen Koalitionsbildung
Im Streit um das Raketenabwehrsystems Arrow 3 sieht die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht die Stationierung in Brandenburg nicht als Grund, die Koalitionsbildung platzen zu lassen. Zwar warne auch sie vor einem Wettrüsten, sagte Wagenknecht dem "Spiegel". "Arrow 3 sind allerdings keine Angriffsraketen."
Brandenburg finanziere die Raketen nicht, die Entscheidung sei auf
Bundesebene getroffen worden. "Mit diesem Argument die neue Koalition zu
torpedieren, finde ich nicht nachvollziehbar", sagte sie.
Wagenknecht
kritisiert damit jüngste Drohungen des BSW-Landtagsabgeordneten Sven
Hornauf. Der Parteikollege hatte angekündigt, Regierungschef Dietmar
Woidke (SPD) im Landtag seine Stimme zu versagen, sollte die Arrow 3 im
Fliegerhorst Holzdorf stationiert werden. Das Thema war in Verhandlungen
zwischen SPD und BSW aufgekommen. Beide Parteien haben nach längeren
Verhandlungen am Mittwoch ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Ohne
Hornauf hätte die neue Koalition im Landtag nur noch eine Stimme
Mehrheit.
Ganz unkritisch sieht jedoch auch Wagenknecht die Arrow
3 nicht. "Gegen ihre Anschaffung spricht, dass sie auch als
Abwehrwaffen gegen russische Raketen wenig taugen", behauptete die
BSW-Chefin. Die vier Milliarden Euro wären ihrer Ansicht nach in anderen
Bereichen sinnvoller angelegt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur