Thüringer BSW will Kritik der Parteispitze "sehr ernst" nehmen
Im parteiinternen Richtungskampf des BSW sendet der Thüringer Landesverband versöhnliche Signale an die Bundesspitze um die Parteigründerin Sahra Wagenknecht.
Der Landesvorstand nehme "die Beurteilung des BSW-Bundesvorstandes
hinsichtlich der Ergebnisse, die in den Sondierungsgesprächen erreicht
wurden, sehr ernst", heißt es in einer am Freitag aus Erfurt
verbreiteten Erklärung. "Sie bildet eine Grundlage für die Arbeit in den
kommenden Tagen."
Die Parteispitze hatte dem Thüringer
Landesverband vorgeworfen, in den Gesprächen mit CDU und SPD zu
kompromissbereit gewesen zu sein in Bezug auf eine von Wagenknecht
geforderte außenpolitische und verteidigungspolitische Positionierung
einer möglichen Koalition auf Landesebene. In Medienberichten war
bereits geunkt worden, die Thüringer Spitzenkandidatin Katja Wolf werden
aus dem BSW austreten.
Nun versucht der Landesverband aber
offenbar nochmal gegenzusteuern: "Insbesondere geht es um Frieden, denn
nur er schafft die Grundlage für die gesellschaftliche und
wirtschaftliche Entwicklung in unserer Demokratie", heißt es in der
Erklärung vom Freitag, und weiter: "Die Bürgerinnen und Bürger sollen in
einen breiten Dialog eingebunden werden, um den zentralen Forderungen
des BSW noch mehr Nachdruck zu verleihen und einen gesellschaftlichen
Konsens zu erreichen."
Nach der Landtagswahl vom 1. September ist
das BSW in Thüringen, wie auch in Sachsen und Brandenburg, wo im
September ebenfalls gewählt wurde, aus dem Stand in eine starke Position
gekommen. Ohne die neue Partei sind stabile Regierungsmehrheiten
abseits der AfD nicht zu machen. Mit Spannung wird erwartet, wie weit es
Parteigründerin Sahra Wagenknecht gelingt, von Berlin aus mögliche
Koalitionsverhandlungen mit zu beeinflussen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur