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Grüne mahnen zu Besonnenheit angesichts überfüllter Flüchtlingslager

Archivmeldung vom 24.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Katrin Göring-Eckardt Bild: goering-eckardt.de / idea/Thomas Kretschel
Katrin Göring-Eckardt Bild: goering-eckardt.de / idea/Thomas Kretschel

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat ‎angesichts überfüllter Erstaufnahmelager und Konflikten unter Flüchtlingen zur Besonnenheit gemahnt‎.‎ "Wenn viele Menschen auf engem Raum miteinander leben, ohne dass sie arbeiten gehen können oder Deutschkurse bekommen, kann es schon mal zu Auseinandersetzungen kommen", sagte Göring-Eckardt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit Blick auf aktuelle Vorfälle in der Erstaufnahmeeinrichtung in Bramsche (Landkreis Osnabrück).

Dort waren Bewohner in der Nacht zum Mittwoch mit Eisenstangen aufeinander losgegangen. "Diese Menschen stehen zusätzlich unter hohem psychischen Druck", betonte die Politikerin. Sie kenne diesen Fall im Detail nicht, aber sie halte es grundsätzlich für sinnvoll, mehr Sozialarbeiter in den Erstaufnahmelagern einzusetzen und diese durch den Bund zu finanzieren. "Wir müssen dringend dafür sorgen, dass Asylbewerber schneller arbeiten können", fordert ‎Göring-Eckardt.‎

Als "wenig hilfreich" wies Göring-Eckardt den Vorstoß des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zurück, Flüchtlingen aus dem Westbalkan das Taschengeld zu streichen. Der Chef dieser Behörde, Manfred Schmidt, diskriminiere diese Asylbewerber mit dem Pauschalvorwurf, sie kämen nur wegen des Taschengelds. Stattdessen hätte Schmidt rechtzeitig dafür sorgen müssen, dass es in seinem Amt genügend Personal gebe. Das BAMF habe mit der Fehleinschätzung der Flüchtlingszahlen die organisatorischen Probleme selbst verursacht und schiebe nun über 200 000 unerledigte Verfahren vor sich her, kritisierte die Politikerin. Der Großen Koalition warf sie Versagen vor, weil sie "viel zu spät" die derzeit 2200 Stellen im BAMF um bis zu 2000 aufstocken wolle.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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