SPD-Europa-Spitzenkandidatin Barley zu Hass auf den Staat: "Da ist etwas generell kaputt gegangen"
Archivmeldung vom 17.05.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithKatarina Barley, SPD-Spitzenkandidatin zur Europawahl, ist besorgt über Barley über den zunehmenden Hass auf Politikerinnen und Politiker: "Da ist etwas generell kaputt gegangen. Angriffe gab es immer. Wir denken an Oskar Lafontaine, Henriette Reker oder Wolfgang Schäuble. Aber es hat sich ein Klima verändert. Respekt und Anstand - die normalen Grenzen im Zusammenleben: Da hat sich echt etwas verschoben", sagt sie im Podcast "Die Wochentester" ("Kölner Stadt-Anzeiger"/Redaktionsnetzwerk Deutschland) im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach.
Barley nennt ein konkretes Beispiel aus der Pandemie: "Wenn ich an Corona denke: Wenn Menschen diffamiert werden, weil die versuchen, die Bevölkerung zu schützen. Und wenn bestimmte politische Kräfte sagen, die wollen Euch alle mit Chips infizieren und kontrollieren. Diese ganzen völlig irren Geschichten dienen nur dazu, diese Wut und Aggression zu schüren, damit die Menschen sich abwenden von den traditionellen Parteien und sagen: Hey, wir brauchen etwas ganz anderes, wir sind im Widerstand. Diese Aggression wird bewusst geschürt und das ist neu." Es sei wichtig, die Probleme der Menschen anzugehen, da gebe es viele Verbesserungsmöglichkeiten. "Aber ich bin ganz entschieden dagegen, das als Ausrede dafür zu nehmen, rechtsextrem zu wählen. Die lösen die Probleme nicht. Schauen Sie sich mal um in Ländern, wo Extremisten inzwischen an der Regierung sind: Das sind Länder wie Schweden, Finnland und neuerdings auch die Niederlande: Da funktionieren die Sachen richtig gut. Da kann mir keiner erzählen, dass das der Grund ist."
Katarina Barleys Aussagen sind zu hören im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf ksta.de/podcast und auf rnd.de. Der Podcast ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo. Außerdem auf ksta.de/podcast
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)