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Forsa: Neuwahl-Risiko für Union am geringsten

Archivmeldung vom 21.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Prof. Manfred Güllner
Prof. Manfred Güllner

Bild: CDU/CSU Internetseite

Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, sieht die Union gut gerüstet, sollte es zu Neuwahlen kommen. "Das Neuwahl-Risiko ist für die Union am geringsten. Sie kann am Ende der große Gewinner sein", sagte Güllner dem "Handelsblatt". Zwar habe das ständige "Herummäkeln der CSU" an Kanzlerin Angela Merkel das "Erscheinungsbild der Union deutlich getrübt".

Aber: "Das dürfte sich ändern, nachdem die beiden Parteien jetzt in der zentralen Flüchtlingsfrage geschlossen auftreten." Zudem verfüge Merkel bei den Bürgern immer noch große Sympathien. "Es gibt ein Merkelhasser-Lager, die wählen AfD. Aber der Rückhalt bei den Unions-Anhängern ist für sie konstant hoch geblieben." 85 Prozent der Unions-Anhänger hätten sich in einer Forsa-Umfrage für Merkel als Kanzlerkandidatin ausgesprochen, so Güllner." Von einem solchen Rückhalt kann SPD-Chef Martin Schulz nur träumen." Die SPD könnte nach Einschätzung Güllners bei einer Neuwahl ihr nächstes Debakel erleben. Auf die Frage, ob sie möglicherweise unter die 20-Prozent-Marke rutschen könnte, sagte er. "Das kann durchaus passieren."

Entsprechend kritisch sieht Güllner die Weigerung von SPD-Chef Martin Schulz, erneut eine Große Koalition einzugehen. "Der Schuss könnte nach hinten losgehen", sagte er. "Die SPD bekommt durch dieses Verhalten ja nicht mehr Kompetenz und auch nicht besseres Personal." Noch schwerer wiege, dass die SPD die Ursachen ihres Wahldebakels noch nicht aufgearbeitet habe. Mit der Großen Koalition habe das nichts zu tun. "Viele Wähler trauen ihr nicht zu, die Probleme des Landes zu lösen", sagte der Forsa-Chef. Auch die FDP muss sich nach Ansicht Güllners auf Stimmenverluste bei einer Neuwahl einstellen.

"Ich glaube, die FDP hat mit ihrem Abbruch der Sondierungen einem Großteil ihrer mittelständischen Wähler vor den Kopf gestoßen und die könnten nun zur Union abwandern", sagte er. Für die Grünen sei die Lage hingegen "vergleichsweise komfortabel", fügte der Forsa-Chef hinzu. "Sie können wahrscheinlich sogar noch zulegen." Das habe auch damit zu tun, dass sie sich "wahlkampfkonform verhalten" hätten. "Das werden die Wähler honorieren, zumal sie auch wollen, dass grüne Inhalte in der Regierung vertreten sind."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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