Gesundheitsministerin: "Ich will die Pflegedebatte vom Kopf auf die Füße stellen."
Archivmeldung vom 14.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat der Debatte um höhere Beiträge zur Pflegeversicherung eine deutliche Absage erteilt.
"Die Diskussion über eine Reform der
Pflegeversicherung beginnt nicht mit einer Erörterung imaginärer
Beitragssätze. Sie beginnt damit, dass erörtert wird, was eine
Pflegeversicherung künftig zu leisten hat", sagte Schmidt dem
"Tagesspiegel am Sonntag". Es bleibe viel zu tun bei Prävention und
Reha, bei neuen Wohnformen und neuer Organisation von Pflege, damit
Menschen so lange wie möglich in ihrer angestammten Umgebung bleiben
könnten, sagte die Ministerin weiter. Erst wenn "dies von der
Gesellschaft diskutiert und beantwortet worden ist, dann können wir
darüber reden, welche Verbesserungen wie viel kosten können und wie
das zu finanzieren ist. Ich will die Pflegedebatte vom Kopf auf die
Füße stellen", erklärte Schmidt.
Der Chef der Jungen Union Bayern, Manfred Weber, sagte im
Tagesspiegel: Wenn die Politik keine Reform der Pflegeversicherung
schaffe, "dann zerstört das meine Hoffnung als junger Politiker,
überhaupt noch Politik zu machen. Die Pflegeversicherung ist auch ein
Prüfstein für die Politik der CSU".
Weber sagte außerdem zur Finanzierung: "Auch die Älteren werden mehr für die Pflege zahlen müssen. Ich lass den Jungen nicht anhängen, sie wären nicht mehr bereit, Lasten zu tragen, aber es muss generationengerecht zugehen."
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel