SPD und Grüne wollen am Amt des Ostbeauftragten festhalten
SPD und Grüne wollen auch nach der Bundestagswahl am Amt des Ostbeauftragten der Bundesregierung festhalten. Sie widersprachen damit jüngsten Äußerungen aus der Union. Der Vorsitzende der Landesgruppe Ost in der SPD-Bundestagsfraktion, Frank Junge, sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland": "Wir haben immer noch Ost-West-Unterschiede und müssen sie berücksichtigen. Dabei kann uns ein Ostbeauftragter weiterhin helfen."
Die Sprecherin der Landesgruppe Ost in der Grünen-Bundestagsfraktion,
Paula Piechotta, äußerte sich ähnlich, sie sagte: "Solange die
Lebenserwartung ostdeutscher Männer signifikant niedriger ist als die
von West-Männern, solange die Vermögensunterschiede derart weit
auseinanderklaffen und solange Ostdeutsche in den deutschen
Führungsetagen derart unterdurchschnittlich vertreten sind, braucht es
eine Ostbeauftragte oder einen Ostbeauftragten."
Sepp Müller,
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte
dagegen, dass man keinen Ostbeauftragten mehr brauche. "Im 35. Jahr der
deutschen Wiedervereinigung halte ich dieses Amt für überholt." Ihm
zufolge gebe es noch immer ostspezifische Probleme wie Unterschiede in
den Löhnen oder Erbschaften, die man angehen müsse. "Jedoch gibt es in
Westdeutschland ebenso strukturschwache Regionen, deren Probleme unter
dem Gesichtspunkt der Gleichwertigkeit zwischen Ost und West adressiert
werden müssen", so Müller.
Die Union will die Zahl der Regierungsbeauftragten, die in den letzten Jahren sehr zugenommen hat, insgesamt reduzieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur