NRW-SPD-Chef Kutschaty: "Schulen sind systemrelevante, kritische Infrastruktur"
Archivmeldung vom 03.01.2022
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Freigeschaltet durch Anja SchmittNRW-SPD-Chef Thomas Kutschaty wirbt dafür, die Schulen auf komplexe Krisenlagen wie Pandemien besser vorzubereiten und sie grundsätzlich als "systemrelevante, kritische Infrastruktur" zu betrachten. "Wir brauchen eine gesamtstaatliche Notfallvorsorge für das Bildungswesen", sagte der Politiker der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Montagsausgabe). Die Krisenkompetenz der Lehrkräfte müsse gestärkt, die Voraussetzungen für das Lernen in kleineren Gruppen geschaffen und Lehrpläne so angepasst werden, "dass nicht mehr nur das Matheheft abgearbeitet wird, sondern pädagogische Konzepte zur Bewältigung der Ausnahmesituation im Vordergrund stehen".
Zur aktuellen Lage und den Risiken, die womöglich von der Omikron-Virusvariante ausgehen, sagte der Spitzenkandidat der NRW-SPD für die Landtagswahl, die Schülerinnen und Schüler seien durch die vielen regelmäßigen Testungen "eine der bestüberwachten Bevölkerungsgruppen". Ein Umstieg auf ausschließlichen Distanzunterricht komme daher "nur dann in Betracht, wenn sich das Infektionsgeschehen an den Schulen nicht mehr kontrollieren ließe." Ein symptomatischer Anstieg der Infektionszahlen nach den Ferien sei dafür aber nicht unmittelbar ein Indiz. "Wer viel testet, wird schließlich auch mehr finden", sagte Kutschaty. Solange sich die Zahlen an den Schulen also nicht mit einem exponentiellen Wachstum entwickeln, sollten Schulschließungen keine Option sein. Und selbst dann müsse die Landesregierung zuvor alle anderen möglichen Alternativen geprüft und umgesetzt haben, zum Beispiel die Verkleinerung von Lerngruppen durch Wechselunterricht, der Umstieg auf außerschulische Lernorte, den Einsatz weiterer Luftfilter oder die Anpassung von Lerninhalten.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)