Lieberknecht attackiert Linke
Archivmeldung vom 09.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittThüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hat die Linke scharf attackiert. Die Thüringer wollten "keine Experimente" und "keine linken Ideologen an der Spitze dieses Landes", sagte sie der "Welt". Auf der Landesliste der Linken kandidierten "Stasi-Zuträger", die Landesvorsitzende Susanne Henning-Wellsow stehe "für Castor-Schottern", und das Programm sei "zu 80 Prozent ein Plagiat des PDS-Programms aus dem Jahr 2004". Sie kämpfe "voller Leidenschaft und Begeisterung", um Ministerpräsidentin zu bleiben, betonte Lieberknecht.
"Zu viel steht auf dem Spiel." Sie sei "Verantwortungsethikerin in einem durch und durch protestantischen Sinn". Thüringen brauche Kontinuität und Verlässlichkeit. "Und dafür stehe ich ohne Wenn und Aber. Ich würde mir gar keine anderen Gedanken erlauben."
Zuvor war die CDU-Politikerin mit dem Satz zitiert worden: "Ich muss nicht Ministerpräsidin sein." Lieberknecht sprach sich klar für eine Fortsetzung der schwarz-roten Koalition aus, die "sehr erfolgreich gearbeitet" habe. Das sähen die "Kolleginnen und Kollegen Sozialdemokraten" nicht anders. Zwar sei ein Bündnis mit den Grünen "nicht ausgeschlossen - anders als eine Koalition mit AfD oder Linkspartei". Doch sei Schwarz-Rot "die wahrscheinlichste Option für die nächste Wahlperiode".
Bartsch: Ramelow muss möglichst viele Bürger mitnehmen
Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat betont, dass der linke Spitzenkandidat bei der Thüringer Landtagswahl, Bodo Ramelow, möglichst viele Bürger mitnehmen müsse, um am 14. September und danach Erfolg zu haben. "Wenn man ein Bundesland regiert, dann regiert man alle Menschen in diesem Bundesland", sagte er der "Berliner Zeitung". "Das heißt, dass man die Interessen der Bürgerinnen und Bürger des Landes nicht nur wahrnehmen, sondern möglichst viele auf- und annehmen muss."
Bartsch fügte hinzu: "Bodo Ramelow wird in Thüringen nicht den demokratischen Sozialismus einführen können. Er kann sicher vieles besser machen, er kann das Land sozialer ausrichten. Er kann den Politikwechsel mit anderen hinbekommen. Da wäre es einfach Unsinn, die eigenen Stimmen durch Radikalisierung zu minimieren. Wir versuchen, sie zu maximieren."
Führende SPD-Politiker des Landes hatten sich zuletzt erstmals bereit gezeigt, einen Linken zum Ministerpräsidenten zu wählen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur