Union plant Abbau von Bundesbehörden und Reduzierung des Personals
Archivmeldung vom 05.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Union plant einen deutlichen Abbau von Bundesbehörden und eine Reduzierung des Personalbestands um 20 Prozent bis 2030. Das geht aus einem Papier zur Klausur des geschäftsführenden Fraktionsvorstands im brandenburgischen Neuhardenberg hervor, über das die Mediengruppe Bayern berichtet.
Die Klausur endet am Freitag. Ziel sei es, "die Anzahl der 962
nachgeordneten Bundesbehörden durch Zusammenlegungen und den Abbau von
Redundanzen massiv zu reduzieren", heißt es in dem Entwurf des
Strategiepapiers mit dem Titel "Bereit für Verantwortung: Moderner Staat
Deutschland". Zudem soll "der Personalbestand des Bundes - auch in den
Bundesministerien - bis 2030 um mindestens 20 Prozent gesenkt" werden.
Betroffen sind auch die Bundesbeauftragten. Deren Zahl will die Union
"auf das unverzichtbare Maß reduzieren". Derzeit gibt es 45 solche
Beauftragte.
Teil des umfassenden Reformplans ist auch ein
Paradigmenwechsel in der Haushaltspolitik: "Nicht das Mehr an Geld
zählt, sondern die tatsächliche Wirksamkeit eines staatlichen
Programms." Der Erfolg eines staatlichen Programms dürfe sich künftig
nicht mehr am Umfang der verausgabten Mittel orientieren, "sondern an
der Erreichung von klar definierten Zielen und Indikatoren". Europäische
Vorgaben sollen künftig nur noch "1:1 in nationales Recht" umgesetzt
werden, ohne nationale Übererfüllungen. Für Unternehmen sollen 25
Prozent der Berichtspflichten gestrichen werden. Darüber hinaus fordert
die CDU, dass Gesetze künftig "grundsätzlich nur noch zum 1. Januar und
1. Juli in Kraft treten", um Klarheit und Planungssicherheit zu
schaffen. Für den Fall einer Regierungsübernahme will die Union "alle
laufenden Umsetzungsverfahren, zum Beispiel noch nicht in Kraft
getretene Verordnungen, zunächst für ein Jahr anhalten und auf den
Prüfstand stellen".
In der Sicherheitspolitik bekräftigt die
Union ihre bereits zur Bundestagswahl 2021 erhobene Forderung nach
Schaffung eines Nationalen Sicherheitsrates im Bundeskanzleramt. "Wir
setzen uns mit Nachdruck für die Schaffung eines Nationalen
Sicherheitsrates im Bundeskanzleramt ein, in dem die wichtigsten
Erkenntnisse aus den Auslandsvertretungen, den Sicherheitsbehörden, den
Ressorts und den Nachrichtendiensten in Echtzeit zusammenfließen. Im
Nationalen Sicherheitsrat sollen Entscheidungen über kohärente und
ressortübergreifende Maßnahmen, in die auch die Länder und Kommunen
eingebunden sind, zur Wahrung deutscher Sicherheitsinteressen und der
Gefahrenabwehr rasch getroffen werden", heißt es in dem Papier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur