Lindner-Berater sieht "toxisches Gemisch" für deutsche Unternehmen
Archivmeldung vom 10.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer persönliche Wirtschaftsberater von Bundesfinanzminister Christian Lindner, Lars Feld, blickt mit Sorge auf die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland. "Ich bin besorgt, weil vor allen Dingen die strukturellen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft schlecht sind", sagte der Ökonom den TV-Sendern RTL und ntv.
"Die Unternehmen sehen sich einem toxischen Gemisch erhöhter Kosten
gegenüber." Sollte sich das nicht ändern, würden weitere
Industrieunternehmen aus Deutschland abwandern, fürchtet er.
Hinzu
kommt nach Ansicht des ehemaligen Wirtschaftsweisen die gegenwärtig
hohe Sparneigung. Die Konsumenten würden ihr Geld zusammenhalten, "weil
sie Sorge haben, was da in Zukunft passiert", so Feld. Auch für das
kommende Jahr sei damit zu rechnen. Sowohl die gegenwärtige
Wachstumsprognose der Bundesregierung als auch die Gemeinschaftsdiagnose
der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute könne deshalb zu hoch
ausfallen.
Feld zufolge gibt es allerdings deutliche Unterschiede
zu früheren Zeiten, als Deutschland wirtschaftlich in der Krise
steckte. Die Bundesrepublik erlebe keine schwere Rezession, sondern ein
"stagnatives Umfeld", sagte der Ökonom. "An sich ist die Substanz der
deutschen Wirtschaft immer noch sehr gut", so Feld. Zum einen seien
Unternehmen "in ganz unterschiedlichen Bereichen sehr innovativ
unterwegs." Zum anderen sei die Finanzlage besser "als in früheren
Zeiten, als Deutschland der kranke Mann Europas war."
Das sei
eine gute Voraussetzung dafür, "einen Aufschwung hinzukriegen", sagte
der Lindner-Berater. Dafür müssten aber die wirtschaftspolitische
Verunsicherung sowohl der der Investoren als auch der Konsumenten
beendet werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur