NRW-Innenminister Herbert Reul fordert als Reaktion auf Silvesterkrawalle einen "Aufstand der Anständigen"
Archivmeldung vom 27.01.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithNRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) fordert als Reaktion auf gewalttätige Ausschreitungen einen "Aufstand der Anständigen". "Immer nur die Zustände beklagen und fordern, dass es mehr Strafen gibt, hilft wenig", sagt Reul im "Wochentester"-Podcast von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) im Gespräch mit den Moderatoren Wolfgang Bosbach und Christian Rach. Die Probleme im Zusammenhang mit der Silvesternacht seien klar zu benennen: "Wir haben ausschreitende Gewalt von Gruppen junger Männer. Und dabei sind Migranten und welche, die schon sehr lange hier sind und trotzdem nicht integriert. Und dabei sind auch Deutsche, die auch in diese Gesellschaft nicht integriert sind."
Der Innenminister, der früher Lehrer gewesen ist, sagt zudem: "Ich will nicht der Besserwisser sein. Aber meine Vermutung liegt darin: Wir haben über viele Jahre Kinder groß werden lassen, bei denen wir auf bestimmte Eigenschaften verzichtet haben: Dass man Respekt vor anderen hat. Dass man tolerant sein muss. Dass man nicht immer seinen Willen durchkriegt. Und wenn man mal einen Misserfolg hat, nicht durchdreht." Für ihn seien das die Hauptgründe, die man nicht mit einem Gesetz und auch nicht von heute auf morgen wegbekomme. Viel eher als die Debatte nach der Silvesternacht interessiere ihn zudem, wie man die Täter identifizieren könne, die sich oftmals in der Masse versteckten. "Wenn wir diejenigen, die gewalttätig sind, isolieren könnten und sanktionieren könnten, dann wären wir ein ganzes Stück weiter. Wir werden oft durch diejenigen gebremst, die drumherum stehen, die mitmachen, die Spaß haben. Das ist ein Riesenproblem für die Polizei, aber auch für die Gesellschaft und auch Schulen."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)