Stasi-Unterlagenbehörde Beirat gibt Stasi-Beauftragtem Jahn Rückendeckung im Streit um Beschäftigung von Ex-Stasi-Leuten
Archivmeldung vom 24.05.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichMitglieder des Beirates der Stasi-Unterlagen-Behörde haben deren Leiter Roland Jahn im Streit um die Beschäftigung von 47 ehemaligen Stasi-Mitarbeitern unterstützt. "Es gab eine deutliche Rückendeckung für den Bundesbeauftragten", sagte der Soziologe Manfred Wilke der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) mit Blick auf die Beiratssitzung am Montag.
Dabei habe auch Einigkeit darüber geherrscht, dass die "Traumatisierung von Opfern als Maßstab" für die Behördenarbeit gelten müsse. Wilke fügte hinzu, zwar habe sich Jahn in seiner Antrittsrede zu dem Thema "undiplomatisch" geäußert. Andererseits habe dies die aktuelle Debatte erst ausgelöst. Überdies habe der Behörden-Leiter "Stasi-Zellen von innen gesehen; das schafft ein anderes Empfinden". Seinen Vorgängern Joachim Gauck und Marianne Birthler sei dies "erspart geblieben". Der frühere DDR-Außenminister Markus Meckel (SPD) erklärte dem Blatt: "Es gab eine große Einigkeit darüber, dass diese ehemaligen Stasi-Leute eine Belastung für die Behörde sind - und insbesondere für die Opfer. Diese Einigkeit war auch wichtig." Die Hitze der zuletzt öffentlich geführten Debatte habe sich verflüchtigt. Meckel wies Gauck eine Mitverantwortung für das noch immer ungelöste Problem zu, weil dieser befristete Verträge mit Ex-Stasi-Leuten in unbefristete Verträge umgewandelt habe und sich über den Beirat seinerzeit hinweggesetzt habe.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung