Laien-Katholiken gegen Verschärfung des Blasphemie-Paragrafen
Archivmeldung vom 14.01.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKöln. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hält nichts davon, unter dem Eindruck des Attentats auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" den Blasphemie-Paragrafen zu ändern. "Es gibt keinen Sinn, die Ereignisse in Paris zu instrumentalisieren für eine Debatte, die man, wenn man sie überhaupt führen will, aus einer solchen Situation herauslösen muss", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Insgesamt hat der Paragraf nur eine ganz begrenzte Wirkung - wenn überhaupt. Denn die Praxis zeigt, dass es kaum möglich ist, zu entsprechenden Abgrenzungen zu kommen." Glück betonte zugleich: "Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber ein gewisser Respekt vor anderen Kulturen und Religionen wäre durchaus auch ein guter zivilisatorischer Standard." Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hatte sich für eine Streichung des Blasphemie-Paragrafen ausgesprochen. Die CSU hingegen möchte ihn verschärfen. Gotteslästerung und Religionsbeschimpfung sind in Deutschland nach Paragraf 166 Strafgesetzbuch strafbar, wenn dadurch die öffentliche Ordnung gestört wird.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)