Länder fordern mehr Geld für Integrationsmaßnahmen
Die Integrationsminister der Bundesländer haben sich bei ihrer Konferenz in Göttingen für eine bessere finanzielle Absicherung von Integrationsmaßnahmen ausgesprochen. Das teilte das niedersächsische Sozialministerium am Donnerstag mit. In einem Leitantrag heben die Politiker die Bedeutung von Migration für den Arbeitsmarkt und den Wohlstand Deutschlands.
Niedersachsens Integrationsminister Andreas Philippi (SPD) wies darauf hin, dass bereits heute viele systemrelevante Branchen auf ausländische Fachkräfte angewiesen seien.
"Leider stehen in der aktuellen
öffentlichen Diskussion die Herausforderungen von Migration im
Vordergrund", sagte er. Diese einseitig geführte Perspektive sorge
dafür, dass Ressentiments gegenüber Menschen mit Migrationsgeschichte
zunehmen und ihr Vertrauen in den Staat und die Gesellschaft geschwächt
werde. "Dabei sind wir auf Migration angewiesen, wenn wir unseren
Wohlstand verteidigen wollen." Deshalb brauche man eine "pragmatische
und lösungsorientierte Debatte", die auch die Chancen von Zuwanderung
wieder verstärkt in den Blick nehme.
Die Minister fordern unter
anderem stärkere Beratungsstrukturen für die Fachkräfteeinwanderung und
bessere Integrationsangebote. Besonderes Augenmerk solle auf die
Arbeitsmarktintegration von zugewanderten Frauen gelegt werden.
Die
Konferenz verabschiedete zudem die "Göttinger Erklärung", die Erfolge
wie das Chancen-Aufenthaltsrecht würdigt. Die Länder verlangen vom Bund
eine verlässliche Finanzierung der Integrationspolitik. Den Vorsitz der
nächsten Ministerkonferenz übernimmt Nordrhein-Westfalen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur