CDU diskutiert über Wagenknechts Koalitionsbedingung
Archivmeldung vom 29.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Ankündigung der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht, sich nach den Landtagswahlen in Ostdeutschland nur an einer Koalition zu "beteiligen, die auch bundespolitisch klar Position für Diplomatie und gegen Kriegsvorbereitung bezieht", stößt in der CDU auf ganz unterschiedliche Reaktionen.
Ihr Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sagte dem "Tagesspiegel"
(Dienstagsausgabe), seine Partei dürfe nicht auf die BSW-Strategie
hereinfallen, "die CDU zu spalten": "Für die CDU muss eine
Zusammenarbeit auf jeder Ebene mit diesem Kreml-Ableger undenkbar sein",
so Kiesewetter: "Hauptsache regieren darf keine Devise sein".
Dagegen
sagte Sachsens CDU-Generalsekretär Alexander Dierks in Richtung von
Wagenknecht, aber auch der eigenen Bundespartei, man lasse sich "nicht
von Leuten aus Berlin oder anderswo reinquatschen". Er warb gegenüber
der Zeitung zudem für die bisher schon von der Bundesposition
abweichenden Linie des Sächsischen Ministerpräsidenten: "Michael
Kretschmer war der erste Politiker, der sich zu Diplomatie und einem
langfristigen Verhältnis zu Russland geäußert hat", so Dierks: "Er hat
keinen Erklärungsbedarf. Andere allerdings schon."
Für die
Bundestagsfraktion beharrte Fraktionsvize Johann Wadephul darauf, dass
über Koalitionen auf Landesebene allein "nach landespolitischen
Themenstellungen" entschieden werde und außenpolitische Fragen "auf
Bundesebene zu beantworten" seinen: "Dort ist die Position der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion klar und unverrückbar: Wir stehen gemeinsam
mit unseren Verbündeten an der Seite der Ukraine."
Der Thüringer
Spitzenkandidat Mario Voigt (CDU) sagte hingegen: "Eine CDU-geführte
Thüringer Regierung wird sich immer für Diplomatie und Friedenslösungen
einsetzen." Es gehe jedoch bei der anstehenden Wahl "nicht um die
Ukraine", sondern um das eigene Land. Man sehe daher "mit großem
Befremden, dass sich das BSW in Thüringen derart vorführen lässt: In
Berlin macht Frau Wagenknecht die Ansagen für Thüringen", so Voigt: "Für
die CDU gilt: Wir Thüringer entscheiden unseren Weg schon selbst."
Quelle: dts Nachrichtenagentur