Kommunen sehen Forderungen von Verdi und Beamtenbund kritisch
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund reagiert fassungslos auf die Forderungen der Gewerkschaft Verdi und des Beamtenbunds.
Sie verlangen acht Prozent mehr Einkommen für die Beschäftigten im
öffentlichen Dienst - mindestens aber 350 Euro pro Monat. Zu den
weiteren Forderungen gehören unter anderem drei zusätzliche freie Tage
sowie ein weiterer freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder.
Das
passe "angesichts der höchst prekären finanziellen Situation der
Kommunen nicht in die Zeit", sagte ein Sprecher des Deutschen Städte-
und Gemeindebunds der "Bild" (Montagsausgabe). "Zu der katastrophalen
Finanzlage tragen die gestiegenen Sozialausgaben, aber auch gestiegene
Personalausgaben maßgeblich bei."
Tübingens Oberbürgermeister
Boris Palmer sagte der "Bild": "Das führt zu Stelleneinsparungen in den
Kommunen. Ich sehe keine andere Möglichkeit." Alternativ müsse man
"streichen, kürzen, schließen bei den kommunalen Angeboten". Mit
Unverständnis reagiert Palmer auf die Forderung nach weiteren
Urlaubstagen: "Wir sind jetzt schon Urlaubsweltmeister. Wir müssen mehr
und nicht weniger arbeiten. Das ist nicht von dieser Welt."
Für
"Maßhalten" spricht sich Götz Ulrich, Präsident des Landkreistages
Sachsen-Anhalt. "Am Ende bedeuten weiter steigende Personalkosten bei
den Landkreisen, Städten und Gemeinden auch höhere Gebühren, die der
Bürger für Verwaltungsleistungen zahlen muss - zum Beispiel für einen
Personalausweis, für die Auto-Zulassung oder die Abfallentsorgung", so
Ulrich.
Quelle: dts Nachrichtenagentur