"Corona-Rebellen" breiten sich in NRW aus
Archivmeldung vom 03.06.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIn Nordrhein-Westfalen wächst die Zahl sogenannter Corona-Rebellen. So gibt es in NRW bereits 29 Untergruppen beim Messengerdienst Telegram, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vorliegt.
Demnach ruft die Gruppierung bundesweit unter anderem zu Demonstrationen und Veranstaltungen gegen Einschränkungen der Grundrechte auf. An den Protesten beteiligen sich auch sogenannte Reichsbürger, Selbstverwalter sowie Rechtsextremisten.
"Nachdem Rechtsextremisten unterschiedlicher Organisationen und Spektren ihre Demonstrationstätigkeit nach einer Pandemie-bedingten mehrwöchigen Pause wiederaufgenommen haben, rufen mehrere rechtsextremistische Protagonisten nun auch dazu auf, sich an Demonstrationen gegen die Beschränkungsmaßnahmen zu beteiligen", schreibt das Bundesinnenministerium.
In diesem Zusammenhang fänden sich demnach fremdenfeindliche Argumentationen wie die Behauptung, "eine jüdische Elite habe die Pandemie bewusst hervorgerufen". "Es ist nachvollziehbar, dass Menschen wegen der Corona-Maßnahmen um ihre Grundrechte besorgt sind und auf die Straße gehen. Wir müssen uns aber zusammen dagegen wehren, dass diese Proteste von Rechtsextremen vereinnahmt werden", sagte der Linken-Abgeordnete Andrej Hunko unserer Redaktion. "Dies gilt insbesondere für den Antisemitismus dieser selbsternannten Corona-Rebellen", so Hunko.
Quelle: Rheinische Post (ots)