Wissing lobt Scholz und dessen Führungsstil
Bundesverkehrs- und Justizminister Volker Wissing (parteilos) hat Bundeskanzler Scholz einen guten Führungsstil attestiert. "Olaf Scholz ist jemand, der klar reflektiert, scharf analysiert und Entscheidungen nicht emotional, sondern wohlüberlegt trifft, also komplexen Situationen guttut", sagte er dem "Spiegel".
Zum offen ausgetragenen Streit des Kanzlers mit dem mittlerweile
entlassenen Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagte er: "Ich
glaube, dass er selber sagen würde, man hätte früher härter agieren
sollen." Scholz habe viel zugelassen, um den verschiedenen
Koalitionspartnern Räume zu geben und sich "zurechtzuruckeln".
Laut
Wissing müsse Scholz sich nicht vor seiner Vorgängerin Angela Merkel
verstecken. Er habe das Land in einer schwierigen Zeit geführt. "Wir
haben offene Fragen in Europa, die einer fundamentalen Klärung bedürfen,
die sich aber nicht kurzfristig klären lassen", sagte der Minister.
"Dieses Bild eines geschlossenen Europas, das mit starker Hand von
Deutschland aus von Bundeskanzlerin Merkel geführt worden ist, war ja
eher ein Zerrbild, wenn man sich die Realität anschaut."
Am Ende
sei Politik die Kunst des Machbaren und nicht das, was man sich wünsche.
"Es bedeutet auch, manche Illusionen, die man sich macht, einfach zu
verlieren und abzulegen", sagte Wissing. Volker Wissing war als einziger
Minister der FDP-Fraktion in seinem Amt verblieben. "Ich bin jemand,
der, wenn er etwas anfängt, es auch zu Ende bringen möchte. Das ist eine
Grundhaltung." Wissing trat daher aus der FDP aus und hat zusätzlich
das Amt des Justizministers übernommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur